Watch_Dogs Creed
„Watch_Dogs“ ist der Titel des (vermutlich) ersten Teiles einer komplett neuen Spielefranchise von Ubisoft. Man spielt den Hacker Aiden, der im Chicago der nahen Zukunft Teil eines Informationskrieges ist … oder so ähnlich. Genaues weiß man eigentlich noch nicht. Was sicher ist: es geht um aktuelle Themen: Überwachung, Abhängigkeit von Computern, der gläserne Mensch. Ob das Spiel so gut wird wie vielerorts erwartet, lässt sich natürlich noch nicht sagen. Aber es ist begrüßenswert, dass sich ein Hersteller traut, eine vollkommen neue Marke zu entwerfen und nicht die x-te Fortsetzung einer bestehenden Reihe in die Regale zu schleudern. Aber ist „Watch_Dogs“ wirklich so neu?
Ich habe gerade das folgende (relativ alte) „Watch_Dogs“-Gamepay-Video angeschaut:
Ich freue mich auf „Watch_Dogs“ und wenn es dann irgendwann im Laufe der nächsten Monate erscheinen sollte, wird es sicher recht flott bei mir in der Playstation 4 landen. Doch trotz meiner Vorfreude machte sich beim Anschauen des Videos nach wenigen Minuten eine seltsame und ein wenig verwirrte Ernüchterung breit. Der Held des Spiels, Aiden, läuft durch die Straßen Chicagos, am linken unteren Bildschirmrand sieht man die genretypische Minimap. Nach wenigen virtuellen Metern erscheint auf dieser ein rot eingefärbtes Gebiet. „Oha“, denke ich, „das sieht aber vertraut aus.“
Der Ubisoft-Mann aus dem Off erklärt, dass es sich hierbei um einen Serverpunkt handelt. Wenn man diesen hackt, schaltet man neue Funktionen für diesen Abschnitt der Karte frei. Hm … auch das klingt vertraut. Mein Verdacht scheint sich zu bestätigen: das erinnert doch alles frappierend an Gameplay-Elemente der „Assassin’s Creed“-Reihe (ebenfalls von Ubisoft). Dort kann man Festungen (beziehungsweise Forts) erobern und dadurch die Feindüberwachung im jeweiligen Gebiet reduzieren.
Doch damit nicht genug: auch im letztjährigen „Far Cry 3“ findet sich diese Mechanik … zusätzlich zu Funktürmen, die erklettert werden können, um die Karte weiter aufzudecken. Ähnlichkeiten zu den „Assassin’s Creed“-Viewpoints sind vermutlich rein zufällig. Dafür hat sich die Jagd- und Craftingfunktionalität von „Far Cry 3“ wiederum in „Assassin’s Creed 4“ verirrt.
Es ist nicht verwerflich, wenn man erfolgreiche und bewährte Gameplayelemente in unterschiedliche Spiele einbaut. Ubisoft „klaut“ ja auch in erster Linie von sich selbst. Die Spiele selbst unterscheiden sich trotz der überschneidenden Elemente zudem noch ausreichend, um als eigenständig durchzugehen. Und doch … eine gewisse Gleichförmigkeit schleicht sich ein. Einerseits verstehe ich sofort, welchen Sinn die Funktürme in „Far Cry 3“ haben und warum ich die Server in „Watch_Dogs“ hacken muss, weil … kenne ich ja aus „Assassin’s Creed“. Andererseits: naja … kenne ich ja aus „Assassin’s Creed“. Es hat zwar Spaß gemacht, die Bohrtürme in „Far Cry 3“ zu besteigen und es wird vermutlich auch Spaß machen, die Server in „Watch_Dogs“ zu hacken … doch es fängt an, auffällig zu werden. Und irgendwann könnte sich das rächen … just saying.
„Watch_Dogs“ erscheint (voraussichtlich) im ersten Quartal 2014 für PS4, Xbox One, WiiU, PS3 und Xbox 360.